Abtötung von invasiven Neophyten durch Kompostierung und Vergärung
Am 28.06.2021 wurde im ORF Science von der Ausbreitung des japanischen Staudenknöterichs in Österreich berichtet. Die Vermehrung dieser Pflanzen hat in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen und befindet sich auf Platz eins der invasiven Arten, die die heimische Pflanzenwelt bedrohen. Sollte sich die Pflanze einmal festgesetzt haben, sollte sie einschließlich der Wurzel ausgerissen oder ausgegraben und dann fachgerecht entsorgt werden.
Die Kompostierung ist eine geeignete Behandlungsmethode zur Abtötung von pathogenen Keimen sowie Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen. Voraussetzung hierfür ist eine ordnungsgemäße Rotteführung. Wichtig ist vor allem die Hitzeentwicklung (> 55 °C) im Rotteprozess. Hohe Temperaturen über einen andauernden Zeitraum bewirken in Kombination mit der mikrobiellen Aktivität im Rotteprozess die Abtötung von Samen, austriebsfähigen Pflanzenteilen und Keimen. Die Hygienisierung bietet somit einen ausreichenden Schutz gegen die Verbreitung von Neophyten. Gemäß Kompostverordnung ist dies auch verpflichtend nachzuweisen. Die Überprüfung wird mittels Keimtests im Labor durchgeführt.
Eine Studie der FiBL zur Persistenz von Neophyten zeigt, dass auch die Verbreitung des Japanknöterich durch Gärgut aus Vergärungsanlagen sicher unterbunden werden kann. Die Neophyten werden sowohl bei mesophilem (37 °C) als auch bei thermophilem (55 °C) Betrieb vollständig inaktiviert. Diese Betriebsbedingungen werden sowohl in landwirtschaftlichen und industriellen Biogasanlagen erreicht.
Eine weitere Möglichkeit stellt die Entsorgung über den Restmüll dar. Jedoch kann der Abtransport aufgrund der weiteren Entfernungen zu geeigneten Anlagen die Gefahr der ungewollten Verbreitung beim Transport mit sich bringen. Hier bietet eine Verarbeitung in dezentralen Kompostierungs- und Vergärungsanlagen einen wesentlichen Vorteil.
Beispielhafte Studien:
Bildquelle: ORF.at
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